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ABV und AVB: Mehr als nur Müll?

Hast du dich schon einmal gefragt, was du mit den braunen, trockenen Cannabis-Knospen machen sollst, nachdem sie im Vaporizer verwendet wurden? Vielleicht hast du sogar darüber nachgedacht, sie einfach wegzuwerfen. Bevor du das tust, solltest du wissen, dass ABV (Already Been Vaped) oder auch bekannt als AVB (Already Vaped Bud) noch viele interessante Verwendungsmöglichkeiten bietet.

Egal ob du es in Butter einlegst, einem Tee hinzufügst, in Kapseln füllst und unterwegs einnimmst oder Tinkturen damit herstellst – die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig.

Wenn du erfahren möchtest, was du sonst noch mit den bereits verdampften Kräutern tun kannst, bist du hier genau richtig.

ABV erklärt: Was steckt dahinter?

Möchtest du wissen, was ABV ist und warum dein Cannabis nach dem Vaporisieren seine grüne Farbe verliert und trocken wird?
Wenn du deinen Vaporizer benutzt, werden die Cannabinoide aus dem Cannabis durch gezielte Erwärmung freigesetzt. Dabei verdampfen die Wirkstoffe wie THC und CBD, ohne dass das Pflanzenmaterial selbst verbrannt wird. Durch die Hitze werden die Cannabinoide aktiviert – ein Prozess, der als Decarboxylierung bekannt ist – wodurch sie ihre volle Wirkung entfalten können.

Währenddessen verändert sich auch das Aussehen des Cannabis: Es wird braun, weil die Hitze das Chlorophyll und andere Pflanzenstoffe abbaut und oxidiert. So entsteht ABV, das trotz seiner veränderten Farbe und Textur noch viele nützliche Anwendungen hat.

ABV/AVB und seine Cannabinoide

Auch nach dem Vaporisieren enthält ABV/AVB noch nennenswerte Mengen an Cannabinoiden wie THC und CBD, wenn auch in wesentlich geringeren Konzentrationen als frisches Cannabis. Die Menge der verbleibenden Cannabinoide hängt von der verwendeten Verdampfungstemperatur und Dauer ab. Niedrigere Temperaturen lassen mehr Cannabinoide im ABV/AVB zurück.

THC und CBD in ABV: Was bleibt zurück?

Wenn du dein Cannabis bis zum letzten Krümel vaporisiert hast, bleibt immer noch eine gewisse Menge an THC und CBD im ABV enthalten. Im Durchschnitt findest du noch etwa 20% des ursprünglichen THC-Gehalts in deinem ABV. Der genaue Anteil hängt stark davon ab, wie heiß und wie lange du verdampfst. Für CBD verhält es sich ähnlich, wobei oft etwas mehr CBD übrig bleibt, da es bei höheren Temperaturen verdampft als THC.

Ein wichtiger Einflussfaktor auf die verbleibende Menge an Cannabinoiden ist die Verdampfungstemperatur. THC beginnt bei etwa 157°C zu vaporisieren, während CBD bei etwa 180°C verdampft. Wenn du deinen Vaporizer auf eine Temperatur einstellst, die THC vaporisiert, aber unterhalb der Temperatur bleibt, bei der CBD verdampft, extrahierst du hauptsächlich das THC, und ein Großteil des CBDs bleibt im ABV.

Um gezielt CBD-haltiges ABV herzustellen, könntest du deinen Vaporizer auf eine Temperatur einstellen, die hauptsächlich THC extrahiert, etwa bei 157°C. Dabei solltest du jedoch darauf achten, beim Vaporisieren nicht höher als 175°C zu gehen, wenn du das CBD nicht vaporisieren möchtest.
So extrahierst du die psychoaktiven Substanzen weitestgehend und kannst das CBD-reiche ABV bewusst zum Backen oder für andere Esswaren verwenden. Du wirst erstaunt sein, wie viel Potenzial in diesen benutzten Material noch vorhanden ist!

Effekte und Potenz

Die Wirkung von ABV/AVB ist in der Regel milder und weniger intensiv als die von frischem Cannabis, da die meisten psychoaktiven Komponenten bereits beim ersten Verdampfungsprozess verbraucht wurden.

Esswaren aus ABV/AVB können dennoch immer noch starke und lang anhaltende Effekte haben, besonders bei höheren Mengen. Du wirst erstaunt sein, wie viel Potenzial in diesem vermeintlich „verbrauchten“ Material steckt!

Was du alles mit ABV machen kannst

ABV bietet unglaublich viele Möglichkeiten zur Weiterverwendung. Von leckeren Esswaren über nützliche Tinkturen bis hin zu Lotionen – die Optionen sind nahezu endlos. In den folgenden Abschnitten werden ich auf die wichtigsten und spannendsten Anwendungen eingehen.

Essbare Produkte

ABV/AVB (Already Been Vaped) Cannabis ist eine großartige Möglichkeit, das Beste aus deinem Cannabis herauszuholen. Du kannst es in Butter oder Öl infundieren, um leckere Esswaren wie Brownies, Kekse oder andere Cannabis-Leckereien zu zaubern.

Das Tolle daran ist, dass das Cannabis bereits durch das Vaporisieren decarboxyliert (erhitzt) wurde, sodass du es direkt in deinen Rezepten verwenden kannst. Einfach das ABV in geschmolzene Butter oder Öl geben, sanft erhitzen und ziehen lassen, dann abseihen und in deinen Lieblingsrezepten verwenden. So kannst du sicherstellen, dass kein Wirkstoff verschwendet wird und du jedes bisschen Nutzen aus deinem Cannabis ziehst.

Tinkturen

Cannabis-Tinkturen sind flüssige Extrakte, die aus Cannabis hergestellt werden und üblicherweise in Alkohol oder Glycerin gelöst sind. Sie bieten eine diskrete und leicht dosierbare Möglichkeit, die Wirkstoffe von Cannabis zu konsumieren.

Zur Herstellung von Cannabis-Tinkturen decarboxylierst du normalerweise das Cannabis zuerst durch Erhitzen im Ofen. Bei ABV (Already Been Vaped) entfällt dieser Schritt jedoch, da das Cannabis bereits durch das Vaporisieren im Vaporizer decarboxyliert wurde.
Anschließend legst du es in hochprozentigem Alkohol oder Glycerin ein und lässt es für mindestens zwei Wochen ziehen, wobei du es täglich schüttelst. Nach der Einweichzeit filterst du die Mischung, um die Pflanzenreste zu entfernen, und füllst die fertige Tinktur in eine dunkle Tropfflasche zur Lagerung.

Kapseln

ABV (Already Been Vaped) Cannabis eignet sich hervorragend zum Mikrodosieren, indem du es in leere Kapseln füllst. Das ist eine kostengünstige Möglichkeit, die verbleibenden Cannabinoide zu nutzen und dabei die Dosierung genau zu kontrollieren.
Einfach das fein gemahlene ABV in Gelatine- oder vegane Kapseln füllen und mit etwas Wasser einnehmen.

Die Wirkung setzt nach etwa 30 Minuten bis zwei Stunden ein und hilft dir, Stress abzubauen oder die Konzentration zu verbessern, ohne high zu werden. So kannst du das Beste aus deinem Cannabis herausholen, ganz diskret und praktisch für unterwegs.

Tees und Getränke

Du kannst ABV Cannabis wunderbar verwenden, um die restlichen Cannabinoide zu extrahieren, indem du es in deinen Morgenkaffee mischst. Es ist kostengünstig und einfach zuzubereiten. Da die Cannabinoide fettlöslich sind, füge immer etwas Fett wie Kokosöl oder Milch hinzu, um die Wirkung zu verstärken.

Mein persönlicher Favorit ist heißer Kakao mit ABV – einfach das ABV zusammen mit Milch und Kakao aufwärmen und genießen. So bekommst du eine milde, entspannende Wirkung, die perfekt für gemütliche Abende ist. Tees und heiße Getränke sind eine diskrete und angenehme Art, die Vorteile von ABV zu nutzen, ohne dass es zu intensiv wird.

Lotion oder Balsam

Um eine ABV-infusierte Lotion oder einen Balsam herzustellen, wird das ABV-Cannabis in Öl (wie Kokosöl oder Olivenöl) erhitzt, um die Cannabinoide zu extrahieren. Dieses infundierte Öl kann dann mit anderen Zutaten wie Bienenwachs und ätherischen Ölen gemischt werden, um eine Lotion oder einen Balsam herzustellen.
Diese Produkte können auf schmerzende Muskeln, Gelenke oder Hautbereiche aufgetragen werden, um Linderung zu verschaffen.

Wenn du mehr über die Herstellung erfahren möchtest, schau dir diesen umfassenden Beitrag von Royal Queen Seeds zur Herstellung von Cannabis-Lotionen an: Ratgeber zur Herstellung von Cannabis-Lotionen 

Tabakersatz

Eine weitere Nutzungsmöglichkeit für ABV ist als Tabakersatz. Durch Reinigung in Wasser lassen sich unangenehme Röstaromen entfernen. Um dies zu erreichen, füllt man eine Schüssel mit warmem Wasser und gibt das ABV hinein. Nach einigen Stunden Einweichzeit, während der das Wasser mehrmals gewechselt werden kann, wird das Wasser abgegossen, bis es klar bleibt.

Anschließend verteilt man das gereinigte ABV gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech. Es wird im Backofen bei niedriger Temperatur (ca. 90-100 °C) für etwa 1-2 Stunden getrocknet, bis es vollständig trocken ist. Dabei sollte man es regelmäßig überprüfen und wenden, damit es gleichmäßig trocknet.

Nach dem Trocknen ist das ABV bereit zur Verwendung als Tabakersatz in Joints. Diese Methode sorgt für einen milderen Geschmack und ermöglicht eine nachhaltige Nutzung des Materials.

Effektive Methoden zur Lagerung und Nutzung von ABV

Du kannst dein ABV genauso aufbewahren wie dein normales Cannabis. Nachdem du es benutzt hast, solltest du es in einem luftdichten Behälter aufbewahren. Einmachgläser oder ähnliche Behälter sind dafür optimal, da sie dein ABV vor Feuchtigkeit und Luft schützen.
Wichtig ist, dass du es stets kühl, trocken und dunkel lagerst. So bleibt die Qualität deines ABV erhalten und du kannst es später noch vielseitig verwenden

ABV bzw AVB aufbewahrung in einem Luftdichten Behältnis

Geschmack und Geruch

ABV oder AVB hat in der Regel einen stärkeren, nussigeren und leicht verbrannten Geschmack im Vergleich zu frischem Cannabis. Dieser einzigartige Geschmack kann durchaus den Charakter deiner Esswaren und anderen Zubereitungen beeinflussen.

Wenn du beispielsweise mit ABV backst oder kochst, wirst du feststellen, dass der nussige und leicht rauchige Geschmack deiner Kreationen eine besondere Note verleiht. Manche mögen diesen intensiveren Geschmack und finden, dass er den Gerichten eine interessante Tiefe gibt. Andere könnten es bevorzugen, den Geschmack etwas abzuschwächen, indem sie das ABV vorher in Wasser einweichen und dann trocknen lassen, um den intensiven Geschmack zu mildern.

Es ist faszinierend zu sehen, wie vielseitig ABV sein kann. Du kannst es in Brownies, Kekse oder sogar in Smoothies verwenden. Der leicht verbrannte Geschmack kann besonders gut in herzhaften Gerichten zur Geltung kommen, wie etwa in Saucen oder Eintöpfen.

Am Ende des Tages hängt es von deinem persönlichen Geschmack ab, wie du am besten mit ABV umgehst. Experimentiere ruhig ein bisschen und finde heraus, wie du den einzigartigen Geschmack von ABV in deinen Rezepten am besten nutzen kannst.

ABV sicher dosieren und verwenden

Es ist sehr wichtig, die richtige Dosierung von ABV (Already Been Vaped) oder AVB (Already Vaped Bud) zu kennen, da die Potenz stark variieren kann. Besonders für Neulinge ist es ratsam, mit einer kleinen Menge zu beginnen und die Dosis nach Bedarf langsam zu erhöhen, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.

Wenn du mit ABV beginnst, solltest du mit etwa 1 bis 2 mg starten. Um die Menge an THC in deinem ABV zu berechnen, kannst du wie folgt vorgehen: Angenommen, du hast 1 Gramm Cannabis (1000mg) mit einem THC-Gehalt von 10 % verwendet. Das bedeutet, dass in diesem Gramm ursprünglich 100 mg THC enthalten waren. Nach dem Verdampfen bleibt in der Regel etwa 20 % des ursprünglichen THC-Gehalts im ABV zurück. Das wären dann etwa 20 mg THC pro Gramm ABV.

Da du als Neuling Anfangs nur 2 bis 3 mg THC zu dir nehmen solltest, wäre es sicher, mit einer sehr kleinen Menge ABV zu beginnen. Beispielsweise könntest du etwa 0,1 Gramm ABV verwenden, was ungefähr 2 mg THC entspricht (20 mg THC pro Gramm * 0,1 Gramm = 2 mg THC).
Diese Art der Dosierung wird als Microdosing bezeichnet und ermöglicht eine sanfte, kontrollierte Einführung in die Wirkung von THC

Hier eine persönliche Empfehlung: Nimm dir die Zeit, dein ABV richtig zu dosieren. Beginne mit einer kleinen Menge, etwa 1 bis 2 mg THC, und beobachte, wie dein Körper darauf reagiert. Warte mindestens eine Stunde, bevor du die Dosis erhöhst, da die Wirkung von Esswaren länger braucht, um einzusetzen. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass du die richtige Menge für dich findest und unerwünschte Effekte vermeidest.

Das Experimentieren mit ABV kann spannend sein und dir neue Wege eröffnen, dein Cannabis zu genießen. Aber denke immer daran, vorsichtig und bewusst mit der Dosierung umzugehen, besonders wenn du neu in der Welt des verdampften Cannabis bist.

Fazit

ABV/AVB ist wirklich eine fantastische Ressource für alle Cannabis-Nutzer, die das Maximum aus ihrem Material herausholen möchten. Auch wenn es nicht so potent ist wie frisches Cannabis, gibt es immer noch viele spannende Möglichkeiten, es weiterzuverwenden – sei es in Esswaren, Tinkturen oder sogar in topischen Anwendungen. Mit der richtigen Aufbewahrung und ein wenig Kreativität kann ABV/AVB zu einer kostengünstigen und vielseitigen Ergänzung deines Cannabis-Konsums werden. Es ist einfach großartig, wie man aus etwas, das sonst als Abfall betrachtet wird, noch so viel herausholen kann!

Wenn du bisher dein ABV weggeworfen hast, fang jetzt an, es aufzubewahren und entdecke die vielen Möglichkeiten, die es dir bietet!

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